Wir sind Amateurfotografen und das im besten Sinne des Wortes: Ambitioniert, engagiert, stetig dazulernend und sehr dankbar, uns in diesem wunderbaren Hobby verwirklichen zu können mit der Freiheit, sich nicht durch das fotografische Tun den Lebensunterhalt verdienen zu müssen.

„Meine Kamera manuell zu bedienen ist für mich kein Fluch. Vielmehr hilft es mir, dem Moment des Auslösens die notwendige Konzentration entgegen zu bringen.“

Seit Anfang 2004 fotografieren wir und selbst in dieser kurzen Zeitspanne hat sich für uns – passend zum technischen Wandel in der Fotografie – eine erhebliche Dynamik hinsichtlich der apparativen Ausstattung ergeben. Gekommen sind wir von der analogen Spiegelreflexkamera, manuell bedient und mit Negativen im Kleinbildformat, über das Mittelformat, hin zu digitalen Spiegelreflexkameras mit Vollformatsensor. Gleichzeitig hat sich die eigene Entwicklung der Negative und Papierabzüge von der analogen Dunkelkammer an den Computer verlagert, an dem die Negativbearbeitung mit Photoshop (plus der Nik-Collection) erfolgt. Auf diesem Weg machten wir Abstecher in die Fotografie mit Sucherkameras, Pinholekameras und für die Infrarotfotografie modifizierten Spiegelreflexkameras.

Unsere Entwicklung ist also geprägt vom Experimentieren und Ausprobieren und wer weiß, wo sie uns noch hinführt.
Die Bilder werden es zeigen.

Die Infrarotfotografie ist dabei inzwischen viel mehr als nur ein fotografischer Abstecher. Angefangen haben wir analog mit infrarotempfindlichen Filmen, gefolgt von unserer ersten Digital-Kamera mit einfachen Aufschraubfiltern. Diese Filter nehmen sehr viel des vorhandenen Lichts und machen die Kamera langsam, so dass nur Langzeitbelichtungen vom Stativ aus möglich waren. Inzwischen benutzen wir eine eigens für den infraroten Wellenbereich modifizierte Nikon D750. Der Tiefpassfilter wurde bei diesem Umbau entfernt und durch einen Sperrfilter 720 nm ersetzt, dieser ist fest auf dem Sensor montiert. Die so umgebaute Kamera ist nun genauso schnell (und gelegentlich sogar schneller) wie jede normale Digital-Kamera, was das Verwenden ‚normaler‘ Belichtungszeiten möglich macht. Der besondere und typische Bildlook der IR-Aufnahmen hat in unseren Augen, seinen ganz eigenen Reiz.

„Wenn mir etwas Besonderes auffällt, mag ich nicht weitergehen. In der Street und People Fotografie muss ich dafür auch eigene Grenzen überschreiten. Die Fotografierten merken es aber sehr sicher, wenn sie nicht einem Fotojäger begegnen, sondern einem empathischen Beobachter.“

„Ein Foto ist nur dann gut, wenn es den Betrachter berührt. Damit das gelingen kann, muss ich zuvor mit dem Motiv in Beziehung treten. Die Stimmung, die das Motiv in mir auslöst, mich zum Betätigen des Auslösers motiviert, ist der Kern des Fotos, nicht das Motiv selbst.“

Viele unserer Bilder entwickeln wir in Schwarzweiß. Die Faszination liegt hierbei in der Reduktion auf das Wesentliche und dem besonderen Spiel von Licht und Schatten. Der Luxus, Schwarzweiß aus digitalen Negativen zu erstellen, liegt in der Möglichkeit, die Entscheidung, ob ein Abzug in schwarzweiß oder farbig erfolgen soll, erst während der Bildbearbeitung  zu treffen. Denn auch, wenn es sehr hilfreich ist, bereits beim Auslösen zu wissen, wie ein Bild später aussehen soll, kommt es doch gelegentlich vor, dass ein Bild während der Entwicklung seinen Charakter ändert.

Das Objekt in seinem Kontext und nicht wir bestimmen darüber, ob eine Schwarzweiß-Umsetzung sinnvoll ist. Wir als Fotografen bedienen uns lediglich aus unserem Fundus der Techniken und Stilmittel, um den Eindruck, den das Objekt bei uns hervorgerufen hat, über das Foto zu transportieren. Immer auf dem Weg der Suche nach einer eigenen Bildsprache.

Was dabei entsteht ist in unterschiedlichem Maße abstrakt. Gelegentlich fokussieren wir auf Details oder richten unser Augenmerk auf den Kontext, mal inhaltlich kompakt und dann auch wieder reduzierend und geradezu Wabi Sabi.

„Es kommt meinem naturgemäßen Pragmatismus sehr entgegen, dass die Fotografie eine Form von Meditation für mich ist, die nebenbei auch noch produktiv ist.“